Der Hecht
Das Verbreitungsgebiet des Hechtes ist außergewöhnlich groß und erstreckt sich von
den Pyrenäen über Irland und ganz Großbritannien bis nach
Nordskandinavien und von dort bis weit nach Ostasien .
Unser Hecht ist ein wichtiger Nutzfisch und wird mit allerlei Netzformen und Anglern gejagt .
Zuchtanstalten erbrüten in großen Mengen Hechteier und setzen die fingerlangen
Jungfische dann in die Gewässer ein .
Möchte hier den Hecht ein wenig beschreiben obwohl ihn eigentlich jeder kennen sollte .
Aufschlußreich sind jedenfalls die Übereinstimmung zwischen Körperbau und Lebendsweise.
Insgesammt erscheint der Hecht in einer schlanken Gestalt stromlinienförmig
und verstrahlt geballte Kraft.
Der Kopf ist auf charakteristische Weise abgeflacht weswegen man gerne von
einen Entenschnabel spricht .
Der Unterkiefer ist deutlich länger als der Oberkiefer.
Das gesamte innere des Mauls ist auf beeindruckende Weise bezahnt.
Die ungefähr 700 Zähne sind rasiermesserscharf und haben so manchen unvorsichtigen
Angler schwer verletzt .
Die grösse des weitaufgesperrten Mauls verrät uns einiges über die Beutetiere , die Hecht zu schlucken imstande sind .
Typisch für den Hecht sind die weit nach hinten zurückversetzten Rücken und
Afterflossen , die zusammen mit der breiten Schwanzflosse dem Hecht die Hauptanstriebskraft
verleihen wenn er sich auf seine Beute stürzt.
Das Farbkleid des Hechtes ist deutlich olivgrün oder schmutzigbraun getigert , wobei die
Grundfarbe je nach Lebendsraum von Bronzefarbe über Ocker
bis zu Gelblichgrün variieren kann .
Im klaren Wasser zeigt das Farbkleid größere Kontraste , während der Hecht im trüben
Wasser sehr viel zurückhaltend gefärbt ist .
Mit seinem Kleid ist der Hecht vorzüglich getarnt , so das ihn die Beutefische kaum wahrnehmen.
In Europa kann der Hecht bis zu 30 Kg Körpergewicht und einer Länge von 1,50 m heranwachsen.
Bei diesen grössen handelt es sich immer um Weibchen.
Die Männchen werden selten schwerer als 8 oder 10 kg .
Die Laichzeit liegt je nach Ort und Jahr von Februar bis Ende April , wenn die
Wassertemperatur 8 bis 10 °C erreicht .
Der Hecht begibt sich dazu in sehr flaches Wasser , wobei er aber auch die
Überschwemmungsflächen des Frühlingshochwasser liebt .
Pro Kilo Körpergewicht legt das Weibchen ca. 20000 Eier mitten unter die
Wasserpflanzen an denen sie sich festheften .
Je nach Wassertemperatur brauchen die Jungfische 15 bis 20 Tage bis sie schlüpfen .
Als großer Raubfisch steht der Hecht am Ende der Nahrungskette und
spielt hier auch eine wohldefinierte Rolle.
Er macht vor allen Jagt auf kranke und leicht verwundbare Beutetiere .
Damit trägt er zum biologischen Gleichgewicht in seinem Lebendsraum
und zur Selektion der einzelnen Beutefischarten bei .
Unter normalen Bedingungen ist der Hecht ein Einzelgänger mit ausgeprägtem Territorialverhalten .
Die Größe seines Territoriums hängt von der Fischdichte und von den
Bedürfnissen des betreffenden Hechtes ab.
Ein grosser Hecht in einem insgesammt fischarmen Gewässer braucht ein sehr viel größeres
Territorium als ein kleiner Hecht in einem fischreichen Gewässer.
Der Hecht verteitigt übrigens sein Territorium gegenüber Konkurrenten.
Wenn der Hecht auf der Lauer liegt , nimmt er ein Beutetier anhand der
niederfrequenten Druckwellen wahr , die der Fisch erzeugt .
Entscheidend dafür ist das Seitenliniensystem , das etwa wie ein Radar funktioniert .
Im Körper des Hechtes selbst wird Adrenalin ausgeschüttet , das die Alarmbereitschaft und die
Aggressivität erhöht und die gesamten Muskeln sozusagen unter Strom setzt.
Der Hecht wartet nun so lange , bis das Beutetier nahe genug herangekommen ist , dass er es
mit dem Gesichtssinn wahrnehmen kann .
Dann schießt er mit weit geöffneten Maul auf sein Opfer zu.
Der Hecht hat zwei Hauptaktivitätszeiten , in denen er auf Nahrungssuche geht :
Die erste im Frühjahr nach der Laichzeit , die zweite im Herbst , wenn er sich
eine Fettschicht anfressen muss.
Man sagt ein wolkiger bedeckter Himmel zum Hechtfang ist besser als ein klarer sonniger Himmel
Westwind besser als Ostwind und Neumond verspricht mehr Erfolg als Vollmond .
(Jeder hat seine Vorliebe - ausprobieren ).
Wie bietet man Köderfische an ? Hier einige Möglichkeiten .
Hier noch einiges zu den Schonmaßen des Hechtes .
Die Schonmaße der Hechte sind in den meisten Bundesländern verschieden. ( 45 cm - 70 cm )
zunächst arantiert dieses Schonmaß keinesfalls die Fortpflanzung , denn ein
Weibchen mit einer Länge von 45 cm hat in den allermeisten Fällen noch nicht einmal
die Geschlechtsreife erreicht .
Und was will man mit einem Hecht von ca. 800 - 900 gr Gewicht machen .
Also ein Schonmaß von 65 - 70 cm sollte schon sein , diese größe
erreicht der Hecht in gut drei Jahren .
Vorfächer für den Hecht .
Die außergewöhnlich spitzen und scharfen Zähne des Hechtes machen es unbedingt
notwendig , ein Stahlvorfach zwischen dem Köder und der Angelschnur einzuschalten .
Ein alter Hecht der einen Drilling im Rachen hat und die Nylonschnur durchbeißt , ist
zwar frei , ( ärgerlich für beide ) wird aber wahrscheinlich nicht überleben .
Keinerlei Schwierigkeiten machen kleine und mittlere Hechte , wenn
man sie wieder ins Gewässer zurückgeben will oder muß , sollte man sehr sorgfältig
vorgegehen , um die Überlebendswahrscheinlichkeit zu erhöhen .
Wenn der Fisch den Köder geschluckt hat , sollte man nicht versuchen , den
Haken zurückzugewinnen .
Wir schneiden dann das Stahlvorfach möglichtst knapp über den Haken ab .
das Leben eines Hechtes ist wohl einen Angelhaken und ein Stahlvorfach wert !
( Der Haken oxidiert und fällt selbst heraus ).